Zeugnisse der Vergangenheit Teil 2

Inhalt von Seite 11a:
  1. Tour: Grabhügel der Römerzeit von Oberlöstern
  2. Tour: Die Römische Villa Borg

8. Tour: Grabhügel der Römerzeit von Oberlöstern

Anfahrtbeschreibung

Von der Autobahn A1 kommend die Ausfahrt Nonnweiler-Braunshausen nehmen. Weiter in Richtung Wadern bis Buweiler. Dort der Beschilderung "Römische Monumentalgrabhügel" folgen. Da es sich auf dem letzten Wegabschnitt, um einen asphaltierten Wirtschaftsweg handelt, am besten in der Nähe der letzten Häuser parken und den Rest zu Fuß zurücklegen. Der Wirtschaftsweg ist recht schmal. Bei Gegenverkehr kann es ein Problem werden aneinander vorbeizukommen.

Hintergrundinformationen

Entlang der Verbindungsstraße Oberlöstern-Gehweiler waren im Ackergelände "Dachsheck" seit den sechziger Jahren zwei verschliffene Hügel bekannt. Ihr Zusammenhang mit den frühkeltenzeitlichen Grabhügelgruppen (5. und 4. Jahrh. v. Chr.) der benachbarten Waldungen "Standermich" und "Rehkopf" schien naheliegend. Umso größer war die Überraschung als beim erstmaligen Einsatz eines tiefergehenden Pfluges 1991 bearbeitete Sandsteinfragmente und Bruchstücke von Halbwalzen an die Oberfläche kamen. Da in den keltischen Grabhügeln nur unbearbeitete Lesesteine verwendet wurden, ließ sich unschwer auf seltene Monumentgrabhügel der Römerzeit schließen.

Die zwischen 1991 und 1995 durchgeführten Ausgrabungen des Staatlichen Konservatoramtes unter Leitung von Dr. Walter Reinhard und cand. phil. Edith Jäckel konnten dies bestätigen.

Römische Grabhügel Römische Grabhügel Römische Grabhügel Römische Grabhügel
Bilder: Ansichten der beiden Grabhügel

Quadratische entsprechend den Himmelsrichtungen angelegte Mauerzüge von 18 m bzw. 18,5 m Seitenlänge, die aus mächtigen Sandsteinquadern (bis 1,55m x 0,60 m x 0,5 m) mit halbwalzenförmigen Abdeckungen derselben Größe bestanden, umfassten die Grabhügel. In ihrem Zentrum fanden sich Reste von beraubten Grabkammer (3 m x 3 m), die offensichtlich über einen gesonderten Zugang von der Talseite her begehbar waren. Als Symbol der Unvergänglichkeite und Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tode bekrönte je ein Pinienzapfen die Hügelspitze.

Zahlreiche Reste von mindestens drei lebengroßen Götterfiguren, Architektur - und Inschriftteile bezeugen zwischen den Grabhügeln ein aufwendiges Denkmal. Auf einem altarähnlichen Unterbau waren die stehenden Götterstatuen von einem Schuppendach überdeckt, dessen Ecken Köpfe mit sogenannten prygischen Mützen zierten. Innerhalb eines dem Monument vorgelagerten Grabgartens fand sich eine große rechteckige Aschegrube. Zwischen verbrannten Tongefäßen entdeckte, große Holzkohlestücke lassen nach der Baumringdatierung auf eine Anlegung im Jahre 123 nach Christus schließen. Die wohl schon in antiker Zeit zerstörten Monumentalgrabhügel waren im 2 Jahr. nach Chr., auf einem bestehenden römischen Friedhof mit Urnengräbern und Aschengruben angelegt. Gegenüber der in der Römerzeit üblichen Flachgrabsitte weisen die Grabhügel offensichtich auf eine Rückbesinnung an die keltenzeitliche Garbhügelsitte des 5. und 4 Jahrh. vor Chr. hin. Schon aufgrund ihres großen Ausmaßes war ihre Anlage nur bedeutenden Personen dieser Zeit vorbehalten. Der zugehörige Siedlungsplatz liegt in der Flur "Honigsack", cirka 400 Meter nordöstlich des Gräberfeldes.

Römische Grabhügel Römische Grabhügel Römische Grabhügel Römische Grabhügel
Bilder: Ansichten der beiden Grabhügel

Im Rahmen einer AB-Maßnahme in Trägerschaft der "Kulturstiftung Kreis Merzig-Wadern" wurden die beiden Grabhügel 2000/2001 rekonstruiert. Finanzielle Unterstützung gewährten hierzu die Bundesanstalt für Arbeit, das Ministerium für Umwelt, das Staatliche Konservatoramt und die Stadt Wadern.
Quelle: Der Text entstammt einer Informationstafel an den Grabhügelmonumenten

Urspruengliches Aussehen der Graeber
Bild : Ursprüngliches Aussehen der Grabanlage
Quelle: http://www.wadern.de/grabhuegel.html


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9. Tour: Die römische villa borg

Anfahrtbeschreibung

Fahren Sie auf die A8 in Richtung Luxemburg oder Saarbrücken. Verlassen Sie diese an der Ausfahrt Tünsdorf und folgen Sie der B 406 bis Tünsdorf. Von dort aus folgen Sie weiterhin der Bundesstraße bis zum Ort Borg. Ab hier ist die Villenanlage ausgeschildert.

Hintergrundinformationen

Entstehungsgeschichte

Vor fast hundert Jahren entdeckte der Lehrer Johann Schneider zwischen Borg und Oberleuken Spuren einer römischen Siedlung und nahm erste kleinere Ausgrabungen vor. Seit 1987 wird dieses Gelände von der Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Konservatoramt und den Arbeitsämtern Saarlouis und Merzig systematisch untersucht.

Von Beginn an hat sich die Kulturstiftung bemüht, die Fortschritte der Ausgrabungen der Öffentlichkeit in anschaulicher Weise zu präsentieren. Als Ergebnis zahlreicher wissenschaftlicher Kolloquien wurde der Beschluss gefasst, den gesamten Gutshof wieder auferstehen zu lassen und mit Leben zu füllen.

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Bilder: Die Römische Villa Borg - Blick auf die Anlage

Herrenhaus

Das Herrenhaus war und ist der Baukörper, auf den die gesamte Villenanlage ausgerichtet ist. Quer zur Mittelachse gelegen und mit einer 100 qm großen Eimpfangshalle im Zentrum schlug hier sozusagen das Herz eines riesigen Latifundiums.

Bei der malerischen Ausgestaltung von Herrenhaus und Villenbad dienten teilweise Originalfunde aus Borg als Mustervorlage. Das Mobiliar, Türen, Fenster, der Warmwasserkessel im Heizbereich sowie viele technische Details wurden für die römische Villa nach antiken Vorlagen exakt nachgebaut.

Die Räme des Herrenhauses werden als Regionalmuseum genutzt, in dem archäologische Funde aus dem gesamten Kreisgebiet ausgestellt werden.

Villa Borg - Bild 5 Villa Borg - Bild 6 Villa Borg - Bild 7 Villa Borg - Bild 8
Bilder: Das Herrenhaus

Villenbad

Erleben Sie bei der Besichtigung eindrucksvolle Einsichten in das antike Badewesen, das selbst in den ländlichen Regionen der römischen Provinz einen hohen Stellenwert hatte.

Vom Eingangsbereich aus erreichen Sie das mit einem großen Becken ausgestattete Kaltbad. Hier schließt sich - gemäß der antiken Badesitte - zunächst der gewölbte Raum des Warmbades an. Die weiteren Räume dienten der Entspannung und der Konversation.

Beheizt wurd das Villenbad mit der römischen Fußbodenheizung, dem Hypokaust. Der abseits gelegene Heizraum mit dem Heißwasserkessel ist durch einen seperaten Zugang an der Rückseite des Gebäudes zu erreichen.

Das Bad war ein fester Bestandteil im Tagesablauf und zugleich ein geselliges Ereignis, zu dem man auch Freunde, Bekannte und Geschäftspartner einlud. Der Wechsel von Kalt- und Warmbad sowie die Entspannung in den angegliederten Ruheräumen schufen eine behagliche Atmosphäre.

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Bilder: Kaltbad/Warmbad/Ruheräume

Gastronomie

In der Taverne bereiten die Köche Spezialitäten nach Rezepten des römischen Feinschmeckers Marcus Gavius Apicius für die Gäste.  Es sind auch "normale" Speisen und Getränke im Angebot. Gegen eine geringe Gebühr können Tuniken ausgeliehen werden, um die Spiesen in römischem Ambiente genießen zu können.

Gärten

Im Juni 2000 wurde das Ensemble durch die Anlage von Gärten ergänzt. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Interreg II Projektes "Gärten ohne Grenzen" wurde der Innenhofgarten sowie ein Kräutergarten angelgt. Die römischen Einflüsse bei der sachkundigen Gestaltung sin dunübersehbar. Die Axialität der gepflasterten Wege, die buchsgesäumten Beete sowie der zentrale Springbrunnen sind grundlegende Elemente römischer Gartenarchitektur, die mediterranes Lebensgefühl vermitteln.

Villa Borg - Bild 13 Villa Borg - Bild 14
Bilder: Innenhof/Kräutergarten

Quelle der obigen Ausführungen: Faltblatt der Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern.
Weitere Informationen über die Villenanlage: Homepage der Villa Borg

Römische Villa Borg
66706 Perl-Borg
Tel.: 06865 - 9117-0
Fax: 06865 - 9117-17
e-mail:info@villa-borg.de

Taverne
66706 Perl-Borg
Tel.:06865 - 9117-12
Fax:06865 - 9117-13
info@villa-borg.de


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